Gelbvieh, Gelbes Frankenvieh, Gelbes Höhenvieh

Herkunft: Mischrasse 
​​Status: regional/international
Größe: groß 
Zweck: Milchprodukte/Rindfleisch

Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelten sich in Mitteldeutschland verschiedene Dreinutzungsrassen von gelblich-braunen Rindern. Diese Rinder wurden aus roten Landrassen gezüchtet, welche mit importierten reinen Berner und Schwyzer Bullen gekreuzt wurden. Im Jahr 1872 wurde ein erster Verein für Züchter gegründet, der sich auf die Zucht von gesundem gelbbraunem Vieh vom Dreifachzweck-Typ konzentrieren sollte.

Eine Vielzahl neuer Rassen und Stämme entwickelte sich daraus:

Das Gelbe Frankenvieh aus Franken und Bayern war die wichtigste dieser Gruppen. Das alte fränkische Rote Landrindvieh (Altfränkischer Roter Landschlag) war das authentische Vieh des ehemaligen Frankens im Norden Bayerns. Laut verschiedenen Quellen galt dieses Vieh als keltische Rasse. Sie war klein bis mittelgroß, mit gedrehten Hörnern, die Farbe dunkelrot, mit einer leichten Schnauze, teilweise mit einer Blesse, weißem Bauch und weißer Flanke und hauptsächlich gemäßigtem Futteranspruch. Diese Rinder waren gesund und spät geschlechtsreif, mit große Ausdauer, wenig Milch, aber zur Mast geeignet. Als Ergebnis einer wachsenden Bevölkerung mit starker Nachfrage nach Milchprodukten und Rindfleisch wurden nach etwa 1850 Zuchtprogramme zur Aufwertung dieser Rinder gestartet.

Die Kreuzung mit anderen Rassen hatte zunächst wenig Erfolg.

Nur durch verbesserte Fütterung und Haltung von Rindern konnten züchterische Erfolge verzeichnet werden. Aufgrund der zunehmenden Nutzung von Berner Simmentaler Bullen und Schweizer Braunvieh bei der Kreuzung mit roten Rindern aus Franken entwickelte sich eine Reihe von verbesserten Linien und Stämmen, die schließlich alle im Gelbvieh aufgingen.

Mit der Zeit wurden die verschiedenen gelben Rassen immer mehr miteinander gekreuzt, und 1953 wurden sie offiziell mit dem neuen Namen Gelbvieh (deutsches Gelbvieh) zusammengelegt. Heute liegt das Hauptzuchtgebiet für Gelbvieh in Bayern, in der Umgebung der Städte Würzburg, Bamberg und Nürnberg, während in Hessen auch ein kleines Zuchtgebiet zu finden ist. Die Rasse rangierte 1988 auf dem fünften Platz der Rinderrassen mit insgesamt 215.000 Tieren, von denen 24.136 Herdebuchkühe registriert waren. Im Jahr 1991 hat die Rasse, die heute wieder „Gelbes Frankenvieh“ genannt wird, 40.000 Kühe, von denen 17.000 im Herdbuch verzeichnet sind, und die Zahl nimmt wieder zu.

Das moderne Gelbvieh wurde ursprünglich für Dreifachzwecke gezüchtet und ist eine Fleischrasse, deren Kühe als Mutterkühe gefragt sind. Die Fellfarbe dieser schweren, muskulösen Rinder ist, wie der Name schon sagt, gelb, von strohgelb bis rötlich, mit einem Ring aus hellem Haar um die Augen und einer rosa Schnauze. Die Höhe der Kühe beträgt im Durchschnitt 140 cm, das Gewicht reicht von 650 bis 850 kg; die Bullen haben eine Durchschnittsgröße von 148 bis 156 cm und wiegen zwischen 1.100 und 1.300 kg.

(Quelle: Teilübersetzung aus dem Englischen von „CATTLE BREEDS / AN ENCYCLOPEDIA by Marleen Felius“)