Deutsches Braunvieh

Herkunft: lokal erzeugte Rasse
​​Status: regional/international
Größe: groß
Zweck: Milch/Rindfleisch

Das Deutsche Braunvieh stammt von drei uralten deutschen graubraunen Rassen ab. Diese waren:

Das Allgäuer, das in den süddeutschen Allgäuer Alpen und in Vorarlberg in Österreich gehalten wurde.

Das württembergische Braunvieh aus Südwürttemberg. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestellte der König von Württemberg zu Zuchtzwecken einige Montafoner Bullen aus Österreich und Schweizer Braunviehbullen. Im Jahr 1883 wurde eine Rassegesellschaft gegründet.

Das Graubraune Tiroler Gebirgsrind war, wie auch die anderen genannten Rassen, eine Grauviehrasse, die in mehreren Tälern an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich gehalten wurde.

Über längere Zeit wurden die Rassen durch den ständigen Einsatz von Schweizer Braunviehbullen völlig verändert und schließlich zum Deutschen Braunvieh gezüchtet. Ab 1966 waren amerikanische Braunviehbullen weit verbreitet, so dass das Deutsche Braunvieh heute sowohl in der Art als auch in der Produktion den modernen schweizerischen, österreichischen und italienischen Braunviehpopulationen sehr ähnlich ist. 1988 zählte man ungefähr 850.000 Tiere. Damit lag die Rasse auf Platz 4 der deutschen Rinderrassen.

Original Allgäuer Braunvieh

Herkunft: lokal abgeleitete Rasse
Status: selten
Größe: mittel
Zweck: Milch/Rindfleisch/Vegetationsmanagement

Das älteste Grauviehzuchtgebiet Deutschlands sind die Allgäuer Alpen. Hier wurde vor allem das „graue Allgäuer“ gehalten, obwohl es auch über die Grenze in das Bregenzerwaldgebiet von Vorarlberg in Österreich gebracht wurde. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden diese Rinder hauptsächlich für den Handel mit Oberbayern, Nordwestösterreich, der Schweiz und Norditalien gezüchtet. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden österreichische Montafoner und Schweizer Bullen sowie graue Lechtaler Bullen für die Zucht eingesetzt, um die Milchmenge zu erhöhen. Im Jahr 1893 wurde das Allgäuer Herdbuch und der Zuchtverband gegründet, aber durch die kontinuierliche Nutzung der Schweizer Braunviehbullen wurde das Allgäuer Braunvieh vollständig angepasst und ging fast vollständig im Bestand des deutschen Braunviehs auf.

Der Name Allgäuer war jedoch bis in die 1940er Jahre gebräuchlich.
Die Kuh hat eine durchschnittliche Widerristhöhe von 135 cm und wiegt ca. 550 kg; der Stier liegt bei etwa 145 cm und wiegt 900 kg. Die Tiere sind braun mit einem hellen Mündungsband, einer schwarzen Schnauze und schwarzen Hufen.

(Quelle: Teilübersetzung aus dem Englischen von „CATTLE BREEDS / AN ENCYCLOPEDIA by Marleen Felius“)